„Jetzt muss ich aber dringend los!“, sagte Papa zu Lisa.

„Wo musst du denn jetzt noch hin?“, fragte sie erstaunt.

Ihr Papa seufzte: „Ich muss noch unseren Weihnachtsbaum besorgen. Das gestaltet sich dieses Jahr irgendwie extrem schwierig. Entweder gibt es gar keine oder diejenigen, die erhältlich sind, sehen einfach ... nicht schön aus. Ein Weihnachtsbaum muss doch was hermachen.“

Lisa blickte ihren Vater mit großen Augen an. „Aber Papa, hast du nicht erzählt, dass zu Weihnachten etwas ganz anderes wichtig ist?“

Doch als hätte er es gar nicht gehört, meinte er nur schnell im Vorbeigehen. „Also, bis dann!“

„Komisch“, murmelte Lisa und ging nach oben, in die Küche.

„Na nu!“ Ihre Mutter wunderte sich über Lisas Gesichtsausdruck. „Was machst du denn für ein Gesicht?“

Lisa setzte sich an den kleinen Küchentisch und stützte den Kopf auf den Händen ab. „Ach, ich weiß ich nicht. Manchmal scheint Papa so durcheinander zu sein.“

„Ja“, lächelte ihre Mutter. „Da hast du wohl recht. Worüber machst du dir Gedanken, mein Schatz?“ Sanft strich sie Lisa über den Kopf.

„Na ja ... Papa wollte jetzt noch einen Weihnachtsbaum holen. Er sagte, er müsse besonders schön sein. Er hat fast schon gemeckert, dass er noch keinen gefunden hat, der ihm gefällt. Aber das verstehe ich nicht. Ist dieser Baum denn so wichtig?“

„Tja, weißt du, manche Menschen sind mit der Tradition aufgewachsen, dass zu Weihnachten immer ein Weihnachtsbaum aufgestellt werden muss. Im Grunde ist das ja nichts Schlimmes. So ein Baum sorgt für ein bisschen Gemütlichkeit. Allerdings hast du natürlich recht – etwas anderes ist zu Weihnachten wichtig.“

In diesem Moment betraten Sarah und Paul die Küche.

„Na ist doch ganz logisch“, erklärte Paul. „Weihnachten ist das Fest der Liebe! Das hört man doch an allen Ecken.“

Sarah seufzte. „Vergiss nicht zu erwähnen, um wessen Liebe es hier geht. Es ist Gottes Liebe. Gott – unser Schöpfer – liebte uns Menschen so sehr, dass er seinen eigenen Sohn auf diese Welt geschickt hat.“

„Das Jesuskind in der Krippe!“, ergänzte Lisa.

„Genau!“, nickte ihre Mutter. „Ein Weihnachtsbaum ist gut und schön. Er darf aber niemals wichtiger werden als Jesus selbst. Denn Jesus war es, der auf diese Welt kam. Nur deshalb gibt es unser Weihnachten überhaupt. Wenn der Weihnachtsbaum also das einzig Wichtige wird, dann stimmt etwas nicht. Ich kann mich nicht vorstellen, dass dein Papa den Baum wichtiger findet als Jesus.“

„Hm ...“, murmelte Lisa. „Und wieso wirkt Papa dann so angestrengt deswegen? Am Ende machen wir den Baum doch selber schön. Wir hängen Kugeln dran ... also Dekosachen und so. Papa baut Lichter auf die Zweige.“

Sarah lächelte. „Weißt du, es gibt Menschen, die geben sich stundenlang Mühe, den Baum perfekt zu machen. Manch einer entfernt Zweige an der einen Stelle und bohrt dann Löcher, um sie an einer anderen Stelle wieder einzusetzen. Und das alles nur, damit der Baum gleichmäßig aussieht.“

„Boah ey! Das ist ja voll schräg!“, platzte es aus Paul heraus.

Sarah nickte.

„Weißt du was?“, überlegte Lisas Mutter. „Wir basteln einfach ein paar schöne Dinge, die wir an den Baum hängen können. Dann muss Papa sich keine Gedanken mehr über das Aussehen machen. Was meinst du?“

Lisa nickte. „Wir könnten ja kleine Weihnachtsbäume basteln, die wir an den großen Baum hängen.“ Auf einmal begann Lisa zu lachen. „Dann haben wir ganz viele schöne Bäume.“

Ihre Mutter ging nach draußen und kam mit einer großen Pappschachtel zurück.

„Uiii, was ist denn da drin?“, fragte Lisa neugierig.

„Alles mögliche. Vielleicht finden wir etwas für unsere Weihnachtsdeko.“

Lisa fand viele schöne Stoffteile. „Schau mal, was ich gefunden habe, Mami!“

„Willst du etwas nähen?“

Lisa schüttelte den Kopf. „Lieber nicht, das ist ganz schön kompliziert. Aber ich würde so gerne etwas mit dem Stoff hier machen.“

Ihre Mutter überlegte.

Da kam Sarah eine Idee. „Also ich habe schon einmal Deko-Zubehör geklebt. Das ist wie normales Basteln mit Papier – nur eben mit Stoff. Sieht am Ende genial aus.“

Lisa freute sich über die neue Herausforderung. „Basteln mit Stoff – klingt toll. Bitte zeig mir wie das geht!“

Sarah holte das Material aus der Pappschachtel und legte alles bereit. „Also, wir brauchen folgendes Material:

  • eine Schere, einen Stift
  • etwas stabile Pappe
  • Leim (z.B. Alleskleber oder speziellen Stoffkleber)
  • Stoff
  • ein paar Zweige
  • Watte oder kleine Stoffreste zum Ausstopfen

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Als erstes machen wir aus der Pappe eine Schablone. Hier zeichnen wir uns die geplante Form des Baumes auf. Dann legen wir die Schablone auf den Stoff und zeichnen eine Linie um die Schablone herum – und zwar zweimal!

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Jetzt die beiden vorgezeichneten Stoffteile ausschneiden.

Nun legst du die beiden ausgeschnittenen Stoffteile nebeneinander hin und bestreichst sie mit Leim.
Wichtig: Bestreiche nur die Oberseite und nur den Rand der beiden ausgeschnittenen Stoffteile mit einem schmalen Leimstreifen. Den unteren Bereich der Stoffteile lässt du frei!

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Lege jetzt einen der Zweige als Baumstamm auf eines der Stoffteile. Jetzt legst du das andere Stoffteil – mit der Klebeseite nach innen – auf das erste, sodass du den Baumstamm (Zweig) etwas verdeckst und nur noch der Stamm unten rausguckt. Drücke nun die beiden Stoffteile vorsichtig zusammen – vor allem ringsum an den Kleberändern schön festdrücken, damit sie gut kleben.

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Jetzt heißt es – geduldig sein. Sobald der Leim getrocknet ist, füllst du den Baum durch das Loch, das nun unten am Stamm geblieben ist, noch mit etwas Watte oder kleinen Stoffresten aus, damit er eine schöne Form bekommt. Achte aber darauf, nicht zu viel hineinzupressen, sonst könnte die Klebenaht wieder aufreißen. In diesem Fall einfach nochmals verkleben. Kleiner Trick: Damit die beiden Stoffteile beim Trocknen des Klebers auch bestimmt zusammenbleiben, kannst du ringsum ein paar Klammer anbringen. Nach dem Befüllen kannst du den unteren Rand auch noch zukleben.

Jetzt kannst du den Baum zum Beispiel in einen Topf mit Steckmasse, Sand oder Steinen stecken.

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Du kannst natürlich auch eine Schlaufe an der Baumspitze anbringen und das Stoffbäumen als Deko irgendwo dranhängen – zum Beispiel am Weihnachtsbaum.“

„Das hat Spaß gemacht!“ Lisa klatschte in die Hände und erklärte: „Beim nächsten Mal laden wir noch Dominiks Schwestern ein. Sie basteln doch auch so gerne.“

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ACHTUNG Gewinnspiel:

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