Nachdem Sarah am nächsten Tag einige Ausmalbilder in die Rehaklinik gebracht hatte, war Dominik mit seinem Sportprogramm dran. Doch das erwies sich als schwieriger, als anfangs gedacht. Er hatte vergessen, dass die Patienten in der Rehaklinik nur eingeschränkt Sport machen können. Doch zum Glück gab es Schwester Mary, die die richtigen Leute kannte. Gemeinsam mit einem Arzt und einem Physiotherapeuten der Klinik, entwickelten die drei ein kleines Sportprogramm für eine Auswahl an Patienten. Dominik durfte als Vorturner einspringen. Doch auch das war eine Herausforderung – weniger für ihn selbst als vielmehr für die Patienten, die sich doch redlich Mühe gaben. Der Physiotherapeut musste Dominik regelmäßig bremsen.
Damit die Patienten nicht überlastet würden, aber dennoch gut trainieren konnten, wurden Gleichgewichts- und Koordinationsübungen ausgewählt.
Die Einbeinwippe
Dominik stellte sich mit beiden Beinen gerade hin.
Jetzt streckte er die Arme zur Seite aus, um die Balance besser zu halten.
Dann hob er das linke Bein an und winkelte es nach hinten an, sodass er auf einem Beim stand.
Jetzt wippte er mit dem rechten Fuß auf den Fußballen und zurück.
Das wiederholte er einige Male. Dann wechselte er den Fuß.
Schnell stellte Dominik fest, dass er gar keine so gute Balance hatte, wie er glaubte. Doch das hielt ihn nicht davon ab, weiterzumachen.
Vierfüßlerstand
Dominik kniete sich hin, beugte sich nach vorn und stützte sich auf den Händen ab.
Jetzt hob er den linken Arm und streckte ihn gerade nach vorn. Gleichzeitig hob er das rechte Bein und streckte es gerade nach hinten. Am Ende sollte der ganze Körper – von Arm über Po bis Fuß – möglichst eine gerade Linie sein.
Diese Position einige Sekunden lang halten.
Nun Hand und Fuß wieder zurück auf den Boden setzen und den anderen Arm und den anderen Fuß genauso anheben und ausstrecken und wieder einige Sekunden lang halten.
Diese Übung hat Dominik auch mehrere Male wiederholt und seine Schützlinge machten fleißig mit.
Standwaage
Dominik stellte sich seitlich zu seinen Zuschauern hin.
Dann beugte er sich nach vorn und streckte gleichzeitig das linke Bein und den linken Arm nach hinten. Nun streckte er noch den rechten Arm gerade nach vorn aus.
So blieb er einige Sekunden lang stehen.
Jetzt wechselte er das Bein.
Er beugte sich wieder nach vor und streckte diesmal das rechte Bein und den rechten Arm nach hinten. Gleichzeitig streckte er den linken Arm nach vorn.
Wieder hielt er diese Position einige Sekunden lang.
Gegenläufiges Armkreisen
Dominik stellte sich mit beiden Beinen normal auf den Boden.
Nun streckte er den linken Arm gerade nach oben. Das war die Grundstellung.
Jetzt bewegte er linken Arm kreisförmig nach vorn – bis unten. Gleichzeitig bewegte er den rechten Arm entgegengesetzt nach hinten oben – bis er am Kopf ankam.
Jetzt bewegte er die Arme immer weiter.
Während also der linke Arm eine ganze Kreisbewegung vollführte, bewegte er den rechten Arm ebenfalls in einer ganzen Kreisbewegung – nur eben genau anders herum.
Diese entgegengesetzte Kreisbewegung der Arme bereitete den meisten Patienten große Schwierigkeiten. Manch einer war noch nicht so beweglich. Andere konnten sich nicht lange genug auf die nötige Koordination konzentrieren. Doch der Therapeut gab regelmäßig gute Tipps und empfahl, diese Übung zunächst langsam durchzuführen.
Dominik hatte natürlich noch mehr auf Lager. Aber als der Physiotherapeut feststellte, dass die ersten Patienten bereits an ihre Grenzen kamen, sollte die Sportstunde beendet werden. Doch so leicht kam Dominik nicht davon. Max hatte einige der Mädchen dazu angestiftet, Dominik herauszufordern. Und so musste Dominik zeigen, dass er tatsächlich 40 Liegestütze schaffte. Am Ende war er ziemlich angestrengt aber zufrieden.
Die Patienten freuten sich und Max war froh, noch ein bekanntes Gesicht zu sehen.
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Bildnachweis: Simon Gelfert