Der letzte Schultag war endlich zu Ende. Draußen versammelten sich Paul, Sarah, Dominik und Samuel, um zu überlegen wie sie diesen Tag würdig feiern könnten.

Da klingelte Sarahs Handy. "Hallo?"

"Draußen, im Walde, da lauf ich umher. Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. Doch bei diesem Wetter brauch ich ne Kappe, ganz anders ein schwarzes Pferd, das ist ein R..." Schon hatte der Anrufer wieder aufgelegt.

"Na sowas!?" Sarah runzelte die Stirn.

"Wer war denn dran?", erkundigte sich Paul.

Sarah schüttelte langsam den Kopf. "Ich hab keinen Schimmer!"

Dominik rückte seine Mütze zurecht und fragte: "Worum ging es denn?"

"Tja ... das ist merkwürdig. Der Anrufer - oder besser gesagt die Anruferin - sagte einen komischen Satz: Draußen, im Walde, da lauf ich umher. Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. Doch bei diesem Wetter brauch ich ne Kappe, ganz anders ein schwarzes Pferd, das ist ein R.... Was soll das bedeuten?"

Paul kratzte sich am Kinn. "Klingt wie ein Rätsel."

"Wollt ich auch gerade sagen", bestätigte Samuel. "Ein schwarzes Pferd ist ein R ... was soll das denn?"

Sarahs Gesicht hellte sich auf. "Na, ganz einfach. Ein Rappe. Ein schwarzes Pferd ist ein Rappe."

"Du meinst so eins dort?" Dominik zeigte auf den Ausgang des Schulgeländes, wo gerade ein tiefschwarzer Hengst wieherte. Als der Reiter sich entdeckt sah, gab er dem Pferd die Sporen und galoppierte davon.

"Los! Hinterher!", rief Sarah und rannte los.

"Okay, dann mal los!" Gemeinsam flitzten die vier Freunde durch den Schnee. Es war ziemlich beschwerlich dem Pferd zu folgen, das durch den hohen Schnee stapfte.

"Wenigstens kann man die Spuren gut erkennen", japste Paul.

Der Weg führte quer über den Marktplatz, bis zur Villsteiner Kirche.

Am Haupteingang entdeckte Dominik einen großen Zettel. "Hey, schaut mal! Da hat jemand einen großen Zettel an die Tür gemacht."

"Was steht drauf?", wollte Samuel wissen.

"Was ist eine Longe?" Fragend schaute Dominik seine Freunde an.

"Ich weiß!", rief Sarah. "Das ist eine ... an der man das Pferd im Kreis laufen lassen kann. Allerdings weiß ich nicht, was wir damit anfangen sollen."

Paul überlegte. "Also ich hätte da eine Idee."

"Sag an!"

"Wir gehen sieben große Schritte von hier weg - also etwa sieben Meter. Dann laufen wir im Sieben-Meter-Kreis um den Punkt an der Kirchentür. Ich hab so den Verdacht, dass wir dann den nächsten Hinweis finden."

Gesagt, getan. Sarah und Paul liefen links herum, Samuel und Dominik liefen rechts herum.

"Hier! Wir haben was gefunden!", rief Dominik.

Sarah und Paul eilten zu ihnen und entdeckten eine kleine Box, die an der Kirchenmauer befestigt worden war.

Dominik öffnete die Box und entnahm einen weiteren Zettel. "Wann findet bei Pferden der Fellwechsel statt? Antwort A - im Sommer und im Winter - gehe zur Apotheke. Antwort B - im Frühjahr und im Herbst - gehe zum alten Stadttor."

Die drei Jungs blickten Sarah erwartungsvoll an.

Sarah grinste. "Ich weiß es. Wir müssen da lang." Sie führte die Jungs an. Gemeinsam begaben sie sich zum Zielort.

Kaum waren sie angekommen, eilte Samuel auf einen bestimmten Punkt an der Mauer zu. Dort flatterte ein kleines Fähnchen mit der Aufschrift: "Wie heißen die drei Grundgangarten von Pferden?" Er zeigte Sarah das Fähnchen. "Hier, schau mal. Du bist hier offenbar die Expertin was Pferde angeht. Da stehen eine ganze Reihe Möglichkeiten drauf - A, B und C. Was stimmt nun?"

Sarah zeigte auf eine der Antwortmöglichkeiten. "Das da. Dazu gibt es wieder einen Hinweis. Wir müssen zum Waldrand."

Während sie sich zum nächsten Zielort aufgemacht hatten, murmelte Paul: "Das sieht mir verdächtig nach einer geplanten Schnitzeljagd aus."

Samuel nickte. "Denk ich auch."

"Aber wieso?" Sarah konnte sich keinen Reim darauf machen.

Als sie den Waldrand fast erreicht hatten, konnten sie schon aus der Ferne eine Fahne erkennen. Unter der Fahne waren Pfeile aus Ästen gelegt worden. Der eine Pfeil zeigte in den Wald hinein, der andere in eine bestimmte Richtung, in der es wieder grob nach Villstein ging.

"Ha! Hier befindet sich auch wieder eine kleine Box - fast komplett vom Schnee bedeckt. Ich guck mal rein", sagte Dominik.

"Wieder ein Hinweis?", mutmaßte Paul.

"Jepp! Hier ist wieder eine Frage aufgeschrieben. Wie nennt man das weibliche Pferd? Antwort A - Fohlen - Folge dem Pfeil in den Wald. Antwort B - Stute - Folge dem Pfeil nach Villstein." Dominik grunzte. "Pahhh. Das weiß ich doch sogar. Das ist natürlich ..."

"Na, dann lasst uns mal gehen!", trieb Sarah ihre Freunde an. "Ich bin schon total gespannt, wo uns das hinführt."

Es dauerte nicht lange, und sie hatten den Stadtrand von Villstein wieder erreicht.

"Merkwürdig", murmelte Sarah und blieb kurz stehen. "Wisst ihr, wo wir gerade hinlaufen?"

Die Jungs schüttelten die Köpfe.

"Natürlich nicht. Aber ich. Wir befinden uns gerade auf dem Weg, den ich ganz oft mit Celine geritten bin. Seht mal, da vorn! Der Pferdehof Sonnentau."

"Na ja", lachte Samuel, irgend so etwas musste es ja sein."

"Wieso?"

"Na, denk doch mal nach! Die ganzen Rätselfragen drehen sich doch alle um Pferde."

Sarah nickte. "Ja, stimmt. Verstehe ich trotzdem nicht."

"Vielleicht kann uns Celine ja aufklären", sagte Paul. "Da vorn steht sie und scheint bereits auf uns zu warten."

Sarah flitzte los und erreichte Celine als erste. "Hey Celine! Wie geht's dir?"

"Gut! Und dir hoffentlich auch." Celine lächelte. "Na? Wie hat dir meine kleine Schnitzeljagd gefallen?"

"Eigentlich ganz gut. Allerdings frage ich mich, was der Grund dafür ist."

Celine schwieg einen Moment und musterte Sarah, die vor Spannung fast platzte. "Komm doch mal mit!"

Neugierig folgte Sarah ihrer Freundin, zu einer Pferdebox, die sie nur zu gut kannte. "Hallo Flo!", rief sie fröhlich, öffnete die Box und ging zu Florence - Celines Pferd - hinein. Sie strich dem Pferd über den Kopf und schmiegte sich an seinen Hals."

"Wie ich sehe", begann Celine, "hast du dein Geschenk bereits gefunden.

Sarah riss die Augen auf. "Geschenk?"

Celine nickte, lächelte mühsam und wischte sich eine Träne weg. "Ja. Sie ... Florence ... sie gehört ab sofort dir!"

"A aaa aber ... d das geht doch nicht!" Sarah war fassungslos. Sie liebte Florence und ritt mit ihr aus wann immer es möglich war. Aber es war doch Celines Pferd.

Celine holte tief Luft. "Als ich dich eines Morgen besucht hatte ... es ist inzwischen schon drei Wochen her ... hatte ich ja erwähnt, dass ich möglicherweise nach Amerika zu meiner Schwester gehe. Nach viel Überlegen und vielen Gesprächen, habe ich mich nun dazu entschlossen - zumindest erst einmal für ein Jahr - nach Amerika zu gehen. Meine Schwester betreibt dort eine Pferderanch und könnte meine Hilfe gebrauchen. Und ich ... brauche mal einen Tapetenwechsel, wie man so schön sagt."

Sarah stand da, wie ein begossener Pudel. Sie war total hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wollte sie ihre gute Freundin Celine nicht verlieren. Doch in diesem Moment kam Florence einen Schritt nach vorn und schnupperte an Sarahs Wange. "Ach Flo ..." Dann wandte sie sich wieder Celine zu. "Bist du sicher? Ich mein ... sie soll wirklich mein Pferd werden? Ich ... ich kann's gar nicht fassen!"

"Es ist besser so", sagte Celine - halb traurig, halb erleichtert. "Und bei dir weiß ich Florence gut aufgehoben. Ich schenke sie dir. Mit den Betreibern des Pferdehofes hier ist schon alles geregelt. Die Stallgebühren für das nächste Jahr sind schon bezahlt. Du musst dich nur ums Futter und natürlich um Florence kümmern. Meinst du, du kriegst das hin?"

Sarahs Miene hellte sich wieder auf. Sie atmete einmal tief durch und fragte fröhlich: "Soll das ein Witz sein? Es gibt keinen besseren Pferdeflüsterer für Flo als mich."

Ihre Freunde hatten sprachlos danebengestanden. Doch jetzt wussten sie was zu tun war. "Na dann - herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten eigenen Pferd, Sarah!"

Sarah hatte Freudentränen in den Augen und drückte Celine ganz fest. Spontan lud Sarah Celine und die Jungs zum Weihnachtskaffeetrinken nach Hause ein. Sie hatten sich viel zu erzählen.

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ACHTUNG Gewinnspiel:

Hast du auch mitgemacht? Hast du aufmerksam mitgerätselt? Super! Schicke uns gern die Antworten aller Rätselfragen per E-Mail (an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Damit nimmst du automatisch an der Verlosung teil. Wichtiger Hinweis: Deine Daten werden ausschließlich zur Durchführung des Gewinnspiel verwendet. Wir behalten uns vor, dein Foto sowie eine Namensangabe in Form deines Vornamens als Gewinner auf dieser Website aufzuführen.


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