Der letzte Tag war sehr aufregend für Sarah. Nicht nur, dass Celine nun entgültig fortgehen würde. Die große Überraschung war ihr Geschenk an Sarah – ihr Pferd, Florence.

Heute war der erste Ferientag und Sarah stand schon früh auf, um zum Pferdehof zu gehen. Sie musste ihren neuen Wegbegleiter erst einmal in Ruhe kennenlernen, obwohl sie Florence schon seit Jahren kannte.

Gegen Mittag rief Paul bei Sarah zuhause an: „Hallo, hier ist Paul. Könnte ich bitte Sarah sprechen? Sie geht leider nicht an ihr Handy.“

„Hallo Paul! Hier ist Sarahs Mutter. Ich fürchte, heute wirst du kein Glück mehr haben. Sie ist schon ganz früh raus und meinte nur, dass es spät werden könne.“

„Wissen Sie was sie vorhat?“

Sarahs Mutter lachte: „Allerdings, sie zieht auf dem Pferdehof ein – direkt in Florence‘ Pferdebox.“

„Was? Wie bitte?“ Paul machte große Augen. Er konnte nicht glauben, was er da hörte.

„Nein. Natürlich nicht. Das war nur Spaß. Keine Sorge. Ich denke, morgen ist sie wieder hier, bei uns normalen Leuten. Aber nimm ihr das nicht krumm. Sie hat sich viele Jahre ein Pferd gewünscht und nun ...“

„... hat sie plötzlich eins geschenkt bekommen“, vollendete Paul den Satz.

„So ist es. Gönn ihr das einfach. Okay?“

„Alles klar. Danke für die Info. Tschüss dann!“

„Auf Wiederhören!“

Nachdenklich saß Paul am Schreibtisch in seinem Zimmer und blickte aus dem Fenster. Es schneite schon wieder. In diesem Jahr schien es überhaupt nicht mehr aufzuhören. Da kam ihm ein Gedanke. Er griff erneut zum Handy und rief und Samuel an. „Hey Sam! Hier ist Paul! Hast du heute Nachmittag Zeit?“

„Jo, klar Mann. Was gibt’s?“

Paul überlegte. „Da Sarah derzeit eh nicht verfügbar ist, dachte ich mir, wir kümmern uns mal ein wenig um unser Hauptquartier. Mein Vater könnte uns hochfahren. Wir würden dich – sagen wir, gegen 14 Uhr – abholen.“

„Geht klar. Bis dann.“

Anschließend lud Paul Dominik noch ein.

Am Nachmittag fuhr Pauls Vater die drei Jungs in die Berge, zum alten Bergbahnhof. „Ich hole euch um sechs wieder ab, okay?“

„Okay! Danke, Dad!“

Während Pauls Vater langsam wieder die schmale Bergstraße hinabfuhr, ließ er seinen Blick über den Bahnhof wandern. „Hier sieht’s ja ganze schön dicke aus.“

„Was meinst du?“, fragte Dominik.

„Na ja, schau dich mal um! Alles voller Schnee. Die Straße hier hoch ist auch nur freigeräumt, weil einer der Fahrer des Winterdienstes ein alter Freund von Ernst Müller ist. Aber der Weg zum Haus ist noch völlig verschneit. Der alte Mann kommt doch niemals dort raus.“

Samuel nickte. „Recht hast du. Wir sollten mal Hand anlegen. Da drüben stehen sogar Schneeschaufeln. Los geht’s, Leute! Machen wir uns nützlich.“

In Null komma Nichts hatten die drei Jungs den gesamten Bahnhof freigeräumt. Man hätte fast glauben können, es seien noch Zugfahrgäste zu erwarten gewesen. Aber der alte Bahnhof war schon seit Jahren stillgelegt.

Dafür hatte der einzige Bewohner, Herr Müller, bemerkt, was da draußen vor sich ging und kam zur Haustür. „Na, hallo ihr drei! Moment mal, fehlt da nicht jemand?“

Paul grinste. „Ja, Sarah. Aber sie hat heute nur Augen für ihren neuen Freund.“

„Oh!“ Herr Müller guckte auf einmal betroffen drein. „Das tut mir leid.“

„Nein, nicht was du denkst!“, lachte Paul. „Celine hat ihr Pferd an Sarah verschenkt. Das muss Sarah erst einmal verdauen – natürlich im Pferdehof.“

„Ah, ich verstehe. Sagt mal, wie kommt es, dass ihr den Schnee weggeräumt habt? Das ist ja ein ganz feiner Zug von euch. Vielen Dank!“

„Ach das .. joa ... wir wollten uns mal um unser Hauptquartier kümmern“, dabei zeigte er auf die alte Dampflokomotive, die noch auf den Gleisen stand.

„Bei der Gelegenheit sahen wir den vielen Schnee“, ergänzte Samuel.

Dominik fügte noch an: „Da war es klar – wir mussten was tun.“

„Ihr seid echte Engel!“ Der alte Mann freute sich und wollte gerade wieder hineingehen, als er noch in der Tür kehrt machte. „Mir fällt da etwas ein. Ich habe noch eine ganze Menge Werkzeug und Baumaterial bei mir im Keller. Seit Jahren war ich nicht mehr da unten. Ich brauche das alles gar nicht mehr. Keine Ahnung was davon noch zu gebrauchen ist, aber ... vielleicht findet ihr etwas für eure Bauprojekte an der alten Dampflok.“

„Mensch, Ernst – das ist eine super Nachricht. Danke vielmals! Kommt Leute, schauen wir mal!“, ermunterte Paul seine Freunde und ging voran.

Der Lichtschalter war schnell gefunden. „Das Licht funktioniert sogar noch“, freute sich Paul.

„Wer weiß, was wir hier alles finden. Uralte Schätze ...“, murmelte Dominik.

Samuel schüttelte lachend den Kopf. „Meine Güte, Alter! Bei dir gibt’s nur Essen, Geheimgänge und Schätze, wie?“

Dominik hob grinsend die Schultern und schaute sich um.

„Ich hab ne Idee!“, rief Paul auf einmal. „Wir bereiten Sarah eine Überraschung. Was meint ihr?“

„Öhm, klar. Wieso nicht?“

Samuel ging zu Paul und fragte: „Was hast du denn vor?“

Paul grinste ihn an und zeigte auf eine Reihe verschieden großer Tontöpfe. „Unsere gute Sarah ist doch der Meinung, dass wir Jungs keine Ahnung von Gemütlichkeit hätten. Heute beweisen wir das Gegenteil. Wir bauen etwas, das Gemütlichkeit erzeugt und mit etwas Glück sogar noch nützlich ist – einen Teelichtofen.“

„Ah, davon hab ich schonmal was gehört“, sagte Dominik. „Wenn ich nicht irre, brauchen wir dafür eine Gewindestange, einige große Unterlegscheiben, Muttern ... ich such mal was zusammen.“

„Ich suche ein paar passende Tontöpfe heraus“, sagte. Paul.

Samuel suchte die Werkbank. „Dann schau ich mal, welche Werkzeuge hier noch zu gebrauchen sind.“

Wenig später hatten sie alles gefunden, was sie brauchten:

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  • Zwei verschieden große Tontöpfe (alte Pflanzkübel)
  • Einen großen Tontopfteller
  • Eine M10-Gewindestange (mind. 30 cm lang)
  • Ein Dutzend M10-Muttern und ausreichend viele große und dicke Unterlegscheiben (mind. 6)
  • 2 Mutternschlüsseln in der Größe 17 (damit die M10-Muttern hineinpassen).
  • Bohrmaschine mit einem kleinen und einem 10mm-Steinbohrer.
  • Eisensäge
  • Metallfeile

Als Paul die Bohrmaschine entdeckte, die Samuel gefunden hatte, holte er tief Luft: „Das Ding soll noch funktionieren?“

Samuel steckte den Stecker in die Steckdose und drückte auf den Knopf: „Rrrrrrrrr! Funktioniert. Das war noch echte deutsche Wertarbeit von früher“, lachte er.

„Okay, Cheffe! Wir haben alles zusammen. Wie geht das nun?“ Dominik war neugierig geworden.

„Also, als erstes suchen wir uns ein Holzbrett als Arbeitsunterlage. Dort legen wir den Teller mit dem Boden nach oben drauf und messen genau die Mitte ab.

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Dort bohren wir ein Loch hinein. Und zwar zunächst mit einem kleinen Steinbohrer. Danach vergrößern wir das Loch mit dem 10er Bohrer auf 10 mm Durchmesser. Da muss dann die Gewindestange durchgesteckt werden.

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Jetzt stecken wir die Gewindestange ins Loch und stecken den größeren der beiden Tontöpfe oben drauf. Jetzt senken wir diesen Topf so lange nach unten, bis wir etwa 15 cm Abstand vom Boden haben. Jetzt haben wir die nötige Länge der Gewindestange – also von Boden bis ca. 2 cm über dem großen Übertopf. Je nach Größe der Tontöpfe sind das meist 20 – 30 cm. Einer von euch muss jetzt die Gewindestange mit der Eisensäge kürzen. Hinterher nicht vergessen die Sägekante mit der Metallfeile zu entgraten.

Nun stecken wir die gekürzte Gewindestange wieder ins Loch des Bodentellers. Nun stecken wir auf beiden Seiten des Tellers eine Unterlegscheibe drauf und drehen jeweils eine Mutter drauf. Damit befestigen wir die Stange am Bodenteller.

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Jetzt messen wir, an der Gewindestange, etwa 15 cm vom Boden ab und drehen dort eine weitere Mutter an, legen eine Unterlegscheibe darauf und stülpen den kleineren Tontopf darüber.

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Jetzt folgt wieder eine Unterlegscheibe und eine weitere Mutter zum Festschrauben.

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Um jetzt etwas Innenabstand zwischen den beiden Töpfen zu erzeugen, schrauben wir noch einige Muttern oben drauf. Wieviele genau wir brauchen, müssen wir testen. In der Regel sind es 3 – 5. Das Ziel sollte sein, dass der Innentopf nicht so weit (oder gar nicht) unten herausragt, wenn zum Schluss der große Übertopf draufgesteckt wird. Allerdings müssen dennoch einige Zentimeter Innenabstand zwischen den beiden Töpfen bleiben.

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Was jetzt kommt, wisst ihr bereits: Unterlegscheibe – dann den großen Übertopf drauf – Unterlegscheibe – Mutter zum Festschrauben. Fertig!

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Als sie es geschafft hatten, ging Samuel einen Schritt zurück und begutachtete ihr Werk. „Ey Mann! Das sieht echt genial aus.“

Paul verschränkte die Arme zufrieden. „Bringen wir es rüber ins Hauptquartier – die Alte Lady – das wird dem Raum bestimmt eine persönliche und vor allem gemütliche Note verleihen.“

„Auf jeden Fall. Sarah wird staunen“, sagte Dominik.

Vorsichtig bugsierten sie den Teelichtofen aus dem Keller und trugen ihn in ihr Hauptquartier. Sie stellten ihn in der Mitte des Raumes auf einen kleinen Tisch und zündeten die Lichter testweise einmal an.

„Na, wenn das nicht gemütlich ist.“ Dominik wawr sichtlich zufrieden. „Bin echt gespannt was unsere Deko-Expertin morgen dazu sagen wird.“

„Und ich erst“, nickte Paul.

In diesem Moment hupte es draußen.

„Ah, das wird mein Dad sein. Huch, schon so spät? Wie doch die Zeit vergeht.“

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ACHTUNG Gewinnspiel:

Hast du auch mitgemacht? Super! Wenn du es schaffst, einen Teelichtofen noch bis zum Ende des Jahres zu bauen, nimmst du noch am Gewinnspiel teil. Schicke uns gern ein Bild per E-Mail (an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Wichtiger Hinweis: Deine Daten werden ausschließlich zur Durchführung des Gewinnspiel verwendet. Wir behalten uns vor, dein Foto sowie eine Namensangabe in Form deines Vornamens als Gewinner auf dieser Website aufzuführen.


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