„Hilfs du mir gleich beim Einpacken?“, bat Celine.
Sarah nickte. „Klar doch, gerne.“
Sarah und Celine packten fast dreißig Päckchen mit weihnachtlichen Backwaren ins Auto.
„Hast du was dagegen wenn ich mitkomme?“, fragte Sarah.
Celine lächelte. „Nein, natürlich nicht. Die Kids freuen sich bestimmt.“
„Mal sehen, ob mich noch jemand wiedererkennt.“
„Du warst schon mal dort?“ Celine war neugierig geworden.
Sarah griff nach einem der vielen Päckchen und erzählte von dem Schulprojekt, das ihre Klasse vor einiger Zeit durchführte. „Damals haben wir ein Theaterstück mit drei Patienten aufgeführt. Das kam voll gut an. Hope for Life, hieß die Aktion. Es ging darum den Kids und Teens auf der Kinder- und Jugendstation der Rehaklinik, eine Freude zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie trotz ihrer Einschränkungen wertvolle und nützliche Menschen sind. Deshalb haben wir das Theaterstück mit ihnen gemeinsam aufgeführt.“
Celine nickte anerkennend. „Das war bestimmt eine interessante und lehrreiche Erfahrung, nicht wahr?“
„Ja, das war es. Auch wenn mir die Kids irre leid getan haben.“ Sarah hielt inne und dachte nach. „Das ist ja nun schon eine ganze Weile her. Vermutlich sind die Kids von damals gar nicht mehr da. Na, mal sehen.“
Kurz darauf fuhren sie los und erreichten recht bald die Rehaklinik, am Fuße des Waldes.
Sarah schnappte sich einige der Päckchen und ging voran. Gerade wollte sie die Tür rückwärts aufstoßen, als eine Krankenschwester zu Hilfe eilte und die Tür öffnete. „Warte, ich helfe dir!“
„Ah, danke.“ Sarah drehte sich um. „Mary? Schwester Mary?“
Die Krankenschwester begann zu lächeln. „Ja, richtig. Du kennst mich? Moment mal ... dich kenn ich doch auch. Sekunde ... das war ...“
„Hope for Life!“, half Sarah. "Ich bin Sarah."
„Ja, genau! Du bist mit drei Jungs dagewesen. Hattet ihr nicht die Theatergruppe? Ich kann dir sagen, ihr habt richtig Eindruck gemacht.“
„Ach ja?“
„In der Tat. Unsere Kids haben noch Wochen später davon geschwärmt.“
„Wow!“, hauchte Celine, die gerade dazugestoßen war. „Dann hab ich ja eine richtige Berühmtheit mitgebracht.“
„Hallo Celine! Schön, dass du es wieder einrichten konntest“, begrüßte Mary sie lachend. „Unsere Langzeitpatienten sind seit Tagen schon total ungeduldig. Seit du uns in den letzten beiden Jahren verwöhnt hast ...“
Celine lachte. „Alles klar, Mary. Dann bringen wir unsere Lieferung mal in die Küche.“
Gemeinsam trugen sie die vielen duftenten Päckchen durch die Empfangshalle, einen Flur entlang und schließlich in die Küche. Der weihnachtliche Backduft, zog viele neugierige Blicke an. Und nicht nur das. Als sie die Küche fast erreicht hatten, zogen sie eine lange Patientenschlange hinter sich her.
Sarah stellte die Päckchen ab und sah sich um. Sie blickte in viele Gesichter. Manche sahen einfach nur traurig oder schmerzverzogen aus, andere aber strahlten Hoffnung und Vorfreude aus. Plötzlich entdeckte sie ein bekanntes Gesicht. „Na nu?“ Sie ging auf einen Teenager mit Augenklappe zu. „Max?“, fragte sie unsicher.
„Äh, ja. Das bin ich. Du ... kannst dich noch an mich erinnern?“ Max schien überrascht zu sein.
„Ja, klar. Aber warte mal, beim letzten Mal hattest du noch einen kaputten Arm, wenn ich nicht irre.“
Max nickte. „Ja, stimmt. Der ist inzwischen wieder fit. Ich war ja inzwischen auch wieder raus. Aber mit meinem Auge stimmt irgendwas nicht, deshalb bin ich schon wieder hier. Hatte vor Kurzem eine OP und nun muss ich mich wieder in Geduld üben.“
„Och, du Armer“, Sarah umarmte Max herzlich und flüsterte: „Jesus segne dich!“
„Oh, ähm ... danke.“
Dann blickten sie sich einen Moment lang an.
Auf einmal hob Max die Augenbrauen und sagte: „Komm doch mal mit. Ich will dir was zeigen.“ Er führte sie in einen der Aufenthaltsräume und wies auf eine lange Tischreihe.
Sarah ging näher heran und erkannte eine ganze Menge Weihnachtsdekoration auf den Tischen liegen. „Sieht aus wie in einer Bastelwerkstatt.“
„Sozusagen“, bestätigte Max. „Guck mal was ich aus alten Holzklammern gemacht habe.
Ich habe einfach die Metallfeder entfernt. Dazu schob ich die eine Holzklammer schräg zur Seite bis sie heraussprang. Dann konnte ich die Metallfeder von der anderen Klammerhälfte leicht abziehen. Nun hab ich die beiden Klammerteile Rücken an Rücken verklebt. Das Ganze vier Mal und nun in Form eines Kreuzes in der Mitte zusammengeklebt. Jetzt noch einmal. Nun hat man vier solche Kreuze.
Jetzt legt man sie einfach übereinander – dreht sie ein bisschen und schwupps hat man einen coolen Klammerstern. Natürlich muss man die beiden Viererteile noch zusammenkleben. Am Ende kann man sie aufhängen. Wir planen noch, sie anzumalen. Die Mädels wollen sogar noch Glitter und so Zeug dranmachen.“
„Echt coole Sache, Max!“ Sarah war sichtlich beeindruckt. „Ich bin so froh, dass du dich nicht hängen lässt.“
„Na ja, ehrlich gesagt, habt ihr uns damals echt gut getan. Vor allem fand ich ... wie hieß er gleich ... Karl – genau Karl – echt cool. Ich glaube, ihm fiel es am schwersten, dabei zu sein. Dennoch hat er nicht aufgegeben und sich letztlich überwunden. Ihr wart ein tolles Team.“
„Danke, Max.“
Sarah und Max unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis Celine schließlich hereinkam. Sarah verabschiedete sich und verließ mit ihr die Rehaklinik.
„Du hast einen alten Bekannten getroffen?“, fragte Celine neugierig.
„Ja, Max. Er war damals schon da. Er gehörte zu unserer Patientengruppe. Ich glaube, er hat sich ziemlich gefreut, mich zu sehen.“
„Dann war es ja eine gute Idee, dass du mitgekommen bist, Sarah.“
„Jupp.“
„Ich bringe dich jetzt erst einmal wieder nach Hause.“
"Okay, danke."
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