Noch während die vier Freunde von ihren Abenteuern berichteten, klingelte Pauls Handy. „Hallo?“
„Hier ist Lisa!“
„Hallo Schwesterchen! Was gibt’s?“
„Na hör mal! Hast du mich vergessen?“
„Was meinst du?“ Paul kratzte sich am Kopf.
„Heute ist Donnerstag!“
„Ja, und?“
„Du hast mir versprochen, heute mit mir zu basteln.“
Paul klatschte sich an den Kopf. „Au Backe! Stimmt ja, du hast recht. Tut mir leid. Wir waren hier so beschäftigt. Da hab ich das glatt vergessen. Ich mach mich gleich auf den Weg.“
Sarah, die das Gespräch mitbekommen hatte, erkundigte sich bei Paul. „Alles in Ordnung? Klang irgendwie ernst.“
Paul lächelte verkniffen. „Ja, na ja. Also im Grunde schon. Kleine Schwestern können manchmal anstrengend sein. Damit sie Ruhe gibt, versprach ich am Wochenende, heute mit ihr zu basteln. Uff ... und dabei hab ich noch keinen Plan was wir da machen sollen.“
„Ich könnte dich unterstützen“, bot Sarah an.
In Pauls Augen keimte Hoffnung auf. „Das würdest du tun?“
„Kein Problem. Mach ich doch gerne.“
Paul wandte sich an seine Freunde und Herrn Müller. „Leute, ich muss jetzt los. Hab noch einen wichtigen Termin.“
„Okay, wir werden uns auch wieder auf den Weg machen, denke ich“, antwortete Samuel.
Die Kinder verabschiedeten sich von Herrn Müller und seiner Nichte und gingen zur Tür.
„Kinder!“, rief Herr Müller ihnen auf einmal mit zittriger Stimme hinterher. „Ich ... danke euch!“
„Immer wieder gern!“, sagte Dominik fröhlich.
Bevor Adelheid die Tür hinter den Kindern schloss, seufzte sie leise und sagte: „Kinder, ihr habt ja keine Ahnung was ihr heute Gutes erreicht habt. Bitte denkt immer daran – selbst die kleinste gute Tat bleibt nicht unbeantwortet. Vielen Dank! Gott segne euch dafür!“
Die vier trennten sich und Paul machte sich mit Sarah auf den Weg. „Ist schon verrückt. Da leben wir nun seit so langer Zeit im selben Ort und haben Kontakt zu seinen Brüdern, aber erst heute konnten wir Bernhard Müller ein Stück kennenlernen.“
„Wie heißt es so schön?“, überlegte Sarah, während sie durch den Schnee stapften. „Gut Ding will Weile haben. Manchmal braucht es einfach Geduld.“
„Mensch Sarah, dafür bewundere ich dich. Du scheinst immer eine unendliche Geduld zu besitzen.“
Sarah lächelte und henkelte sich bei Paul ein. „Ach was.“
Etwas verlegen sagte Paul: „Danke nochmal, dass du mir beim Basteln hilfst. Das ... ist irgendwie nicht so meins.“
„Gern!“, murmelte sie und lächelte ihn mit ihrer eiskalten, roten Nase an.
„Weißt du, woran du mich gerade erinnerst?“, fragte Paul und setzte ein schelmisches Grinsen auf.
„Nein, woran?“
Da stimmte Paul eine Melodie an: „Rudolph, the red-nosed reindeer ...“
„Hey!“ Sarah tat so, als ärgerte sie sich und stieß Paul leicht von sich. „Machst du dich lustig über mich?“ Diesmal begann sie frech zu grinsen, bückte sich und hob einen dicken Haufen Schnee hoch, formte einen Schneeball und blickte Paul erwartungsvoll an.
Doch Paul grunzte nur einfach und versuchte sich ein Lachen zu verkneifen.
„Du hast es so gewollt!“, rief Sarah lachend und warf den Schneeball in Pauls Richtung.
„Daneben!“, lachte Paul, beugte sich nach unten und nahm sich Schnee.
Schon im nächsten Moment kam der nächste Schneeball angeflogen – und traf. „Ha!“ freute sich Sarah.
Doch Paul antwortete mit einer ganzen Ladung an Schneebällen und warf gleich drei auf einmal. Einer davon erwischte Sarah am Bein.
„Das kriegst du zurück!“, lachte Sarah und hatte Mühe unter Pauls Schneeballattacken in Deckung zu gehen.
So ging das eine ganze Weile, bis die beiden sich erschöpft in den Schnee fallen ließen.
„Herrlich!“, hauchte Sarah und beobachtete wie ihr heißer Atem zu Dampf wurde.
Paul richtete sich auf und reichte Sarah die Hand. „Jetzt sollten wir aber mal gehen. Sonst gibt meine Schwester noch eine Vermisstenanzeige auf.“
Am frühen Abend - draußen war es inzwischen dunkel geworden - versammelten sich Paul, seine kleine Schwester Lisa und Sarah im Esszimmer, am großen Holztisch.
Lisa hatte bereits eine ganze Menge Bastelpapier, Leim, Scheren und allerlei anderes Zeug herbeigeschleppt. „Na endlich!“, grummelte sie ungeduldig. „Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr.“
„Ich hab sogar Verstärkung mitgebracht“, erklärte Paul.
Lisa rannte auf Sarah zu und umarmte sie herzlich. „Juhuu, du bist die beste!“
Sarah lächelte und fragte Lisa: „Du, sag mal, hast du auch manchmal das Problem, dass du ein Buch liest und zwischendrin aufhören musst? Dann bräuchte man ein Lesezeichen, hat aber keins zur Hand.“
Lisa nickte. „Ja, manchmal.“
„Da hab ich eine gute Idee – ich zeige dir, wie du dir im Handumdrehen ein eigenes cooles Lesezeichen bastelst.“
„Oh, fein. Wie geht das?“
„Also, wir brauchen ein quadratisches Stück Papier, zum Beispiel so einen Zettel von einem Notizblock, wie diesen hier. Und dann faltest du das Papier hier ... und da ...“
Lisa schaute aufmerksam zu. „Toll! Das sieht ja ganz einfach aus. Jetzt ich.“
Und weil es Lisa so einen Spaß gemacht hat, fing sie gleich noch mit ihren persönlichen Variationen an ...
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