Bereits im ersten Jahrtausend vor Christus wurde Holz auf dem Wasser transportiert. Band man mehrere Baumstämme zusammen, ergab das ein Floß, das man als Transportmittel für Personen und Waren nutzen konnte. Dabei wurde das Holz häufig aus den waldreichen Berggegenden ins Flachland transportiert. Es war ein harter Job für Flößer und manchmal nicht ganz ungefährlich.

Was ist Flößerei eigentlich?

Unter Flößerei versteht man den gezielten Transport von Holz (meist Baumstämme) auf dem Wasser. In der Regel wurden vor allem Tannen und Fichten als Floßholz genutzt, da Laubholz zu schwer war und somit eher als Transportholz statt als Floßholz diente. Flöße dienten dem Transport von Holz (Bauholz, Brennholz), anderen Waren und Personen. Um die Flößerei zu verbessern, wurden Flussläufe begradigt, Ufer befestigt oder auch Floßkanäle angelegt.

Flößerei in Deutschland

Einige der ältesten schriftlichen Belege für die mittelalterliche Flößerei im Gebiet des heutigen Deutschlands, stammen aus dem späten 12. Jahrhundert. Im Zuge der Industrialisierung (ab Ende des 18. Jahrhunderts) erfuhr die Flößerei einen großen Aufschwung. Neben Bauholz wurde nun auch viel Brennholz transportiert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Situation jedoch. Eisenbahnstrecken wurden massiv ausgebaut und erlaubten schnelleren Holztransport, vor allem auch in Gegenden, in denen kein Fluss in der Nähe war. In dieser Zeit ging die Flößerei stark zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde kaum noch Flößerei betrieben. Ausnahmen sind beispielsweise der Finowkanal in Brandenburg.

In manchen Gebieten, wie beispielsweise in Bayern, besaß die Flößerei zeitweise enorme wirtschaftliche Bedeutung. Siedlungen und Städte an den floßbaren Wasserläufen entwickelten sich. Besonders auf der Isar, Main, Donau, Rhein, Inn, Lech und im ganzen Frankenwald (später auch der Bayerische Wald und der Böhmerwald) wurde der Holztransport auf dem Wasserweg zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige. Flöße trieben entweder aufgrund der Wasserströmung oder wurden von Schiffen geschleppt.

Seit wann gibt es die Flößerei?

Wann die gezielte Flößerei erfunden wurde, ist nicht sicher zu belegen. Aber schon in der Bibel (1. Könige 5,23) kannst du nachlesen, dass Hiram, der König von Tyrus, Bäume (Zedern, Zypressen) zu Flößen band und sie König Salomo sandte, damit er damit den ersten Tempel in Jerusalem bauen konnte (etwa um 950 v. Chr.).

Der Unterschied zwischen Flößen und Triften

Der Transport von Holz auf dem Wasser, kann entweder gebunden oder ungebunden erfolgen. Wenn man das Holz nur lose treiben ließ, sprach man vom Triften, band man es hingegen zusammen, nannte man es Flößen. Zum Teil wurden größere Mengen von Baumstämmen zu so genannten Gestören zusammengebunden und als Transportfloße genutzt.

War Flößen gefährlich?

Besonders die Fahrt durch Wehre (Stauwehr, Stauanlage) war nicht ganz ungefährlich, da sich hinter dem Wehr Strudel bilden konnten. Der Höhenunterschied des angestauten Flusses vor dem Wehr zum weiteren Flussverlauf nach dem Wehr, betrug teils mehr als einen Meter. Dadurch stürzten die Floße regelrecht hinab - und die Flößer mit ihnen. Aus diesem Grund wurden vermehrt Floßrutschen gebaut, um die Floße neben dem Wehr zu transportieren.

Flößerei heute

Heutzutage ist Flößerei wirtschaftlich gesehen irrelevant geworden. Allerdings erfreuen sich touristische Floßfahrten wachsender Beliebtheit. Beispielhaft seien hier die Floßfahrten auf der Isar genannt.


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